BILDUNG

Thema Bildung

Der Mensch kommt voller Neugierde und Lernfreude auf diese Welt. Er wird als einzigartiges Wesen mit allen Anlagen für ein erfülltes und erfolgreiches Leben geboren. Sich zu entfalten und sich ständig weiterzuentwickeln sind Eigenschaften, die uns Menschen angeboren sind. Wir sind von Geburt aus neugierig und wollen vieles entdecken und herausfinden. In jedem von uns sind spezifische Interessen und Sehnsüchte angelegt, die uns automatisch zu dem Wissen führen, das unserem Naturell bzw. unserer Berufung und Bestimmung entspricht. Der Mensch strebt von Natur aus nach der natürlichen Entfaltung seiner Persönlichkeit. Dabei ist das „Lernen wollen“ ein Teil unseres natürlichen Verhaltens. Lesen, Schreiben und Rechnen lernen wir ganz automatisch, wenn wir es brauchen, um an das Wissen, das wir für unsere spezifischen Interessen und Sehnsüchte benötigen, heranzukommen. Das Einzige, was wir wirklich brauchen, sind Gelegenheiten, um möglichst viele Zugänge zu haben und Menschen, die uns dabei begleiten. Menschen, die da sind, wenn wir Fragen haben und die uns lieben, so wie wir sind. Der indische Bildungswissenschaftler Sugata Mitra hat in mehreren Studien wissenschaftlich belegt, dass wir – und vor allem die Kinder – fähig sind, uns sozusagen selbst zu lehren. Du findest dazu tolle Beiträge im Internet unter: „The hole in the wall!“ Das Wissen, das wir brauchen, um unsere Bestimmung, unseren ureigenen göttlichen Auftrag zu leben, eignen wir uns ganz von selbst an, wenn wir dazu die Möglichkeiten bekommen. Wie schon Galileo Galilei sagte: „Du kannst niemandem etwas beibringen. Du kannst ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken!“ Da aber im heutigen Bildungssystem ständig versucht wird, uns Dinge beizubringen, die wir aus eigenem Interesse eigentlich gar nicht wissen wollen, verlieren wir sehr schnell die Lust am Lernen. Man versucht, in die Kinder möglichst viel Wissen hineinzustopfen und glaubt, ihnen damit einen Gefallen zu tun. Den Großteil des Wissens brauchen wir dann sowieso nicht. Das jetzige Bildungssystem ist darauf ausgerichtet, aus uns etwas zu machen, damit wir für das bestehende System funktionieren. Das vermittelt uns ein Minderwertigkeitsbewusstsein, denn wir müssen ja erst was werden. Wenn wir sozusagen der gesellschaftlichen Norm entsprechen und gut funktionieren, dann sind wir wertvoll. Dem gerecht zu werden, das ist ein lebenslanger Kampf, weil es eigentlich unmöglich ist, dieses Ziel zu erreichen. Das Selbstbild, das wir bekommen, wenn wir vermeintlich nie den Anforderungen entsprechen, spiegelt sich in allen Bereichen unseres Lebens wieder. Ein Kernproblem liegt darin, dass der WERT des Menschen zu einem hohen Maß über das Wissen definiert wird. „Wer viel weiß ist viel wert!“, war lange Zeit die Devise. Dies finden wir auch im Volksmund in vielen Aussagen wieder: „Lern was, damit was wird aus Dir!“ oder wenn wir Kinder und Jugendliche fragen: „Was willst Du einmal werden?“ Damit sagen wir ihnen indirekt, dass sie noch Nichts sind, sondern erst etwas werden müssen bzw. erst dann etwas sind, wenn sie viel gelernt haben. Es ist eigentlich ein Volksverbrechen, jemandem diese Frage zu stellen, es ist grausam. Dies verursacht in uns Mangelbewusstsein und Minderwertigkeit. Wir sind dann der Meinung, dass wir noch nicht genügen, so wie wir sind. „Gott hat einen Fehler gemacht, so wie er mich geschaffen hat“, denken dann viele von sich selbst. Unser Leben lang sind wir damit beschäftigt, die Mängel in unserem Leben auszugleichen, anstatt uns auf unsere Stärken, Fähigkeiten und Talente zu konzentrieren. Wir erkennen uns nicht als wertvoll, sondern als minderwertig. Angst, nicht dem zu entsprechen, was erwartet wird, wird zum ständigen Begleiter. Das Streben, diesen Mangel auszugleichen und endlich „zu genügen“, führt viele Menschen in Depressionen und Burnout. Diese Ängste verführen uns zu Handlungen, die gar nicht unserem Naturell und schon gar nicht unserer Herzenseinstellung entsprechen! Bei diesem ständigen Streben nach Zuneigung, Anerkennung und unserem Selbstwert verletzen wir Menschen, verletzen wir uns selbst und tun sehr oft Dinge, die wir hinterher bereuen. Die Wahrheit ist jedoch, dass wir eigentlich nur entdecken brauchen, wer wir wirklich sind! Welch gigantische Fähigkeiten und Gaben in uns sind! Wie einzigartig wir sind! Wir brauchen nur herausfinden, was der SINN für unser Leben ist. „WER BIN ICH?“, das ist die richtige Frage und nicht „Wer will ich werden?“ Frag Deine Kinder und Mitmenschen in Zukunft, „WER BIST DU?“ und hilf ihnen, das für sich herauszufinden. Dann hast Du Freunde für Dein ganzes Leben gewonnen. Dem Menschen ist es angeboren, seine wahre göttliche Identität voll auszuleben. Es ist alles in uns vorhanden, was erforderlich ist, um ein erfülltes, glückliches Leben zu führen, einen hohen Nutzen für die Mitmenschen und die Schöpfung zu geben und den höchstmöglichen Erfolg zu erzielen. Eigentlich wollen wir alle unsere Bestimmung leben und nicht für ein System funktionieren. Hier brauchen wir ein neues Bewusstsein, damit wir uns immer mehr unserer WERTE bewusst SEIN können! In unsere Kinder ist dieses Bewusstsein hineingelegt, dass es für sie diesen Platz im Leben gibt. Wenn sie darin gefördert und bestärkt werden, streben sie diesen aus einem ganz natürlichen Selbstverständnis heraus an. Sie werden darin bestätigt, dass sie so, wie sie sind, „richtig“ sind und alles, was sie brauchen, bereits in ihnen ist. In ihrer Bestimmung können sie dann ihre Berufung und Vision voll ausleben. Das Einzige, was wir dann noch dazu beitragen können ist, sie zu begleiten und ihnen alle Möglichkeiten zu bieten, damit sie sich alles aneignen können, was sie zur vollen Entfaltung brauchen. Dadurch werden Kinder viel früher eigenständig, sie wachsen zu selbstbewussten Persönlichkeiten heran. Kinder wollen nicht für ein System funktionieren! Sie wollen zur vollen Entfaltung ihrer Persönlichkeit kommen. Ich habe vollstes Verständnis für viele Jugendliche, die rebellieren. Oft werden sie selbst nicht wissen warum, aber tief drinnen spüren sie, dass etwas nicht stimmt. All diese Dinge, die Kinder und Jugendliche heutzutage aus Protest, Frust, Desinteresse und aus innerer Leere heraus machen, sind nur Ausdruck der inneren Ängste und Unzufriedenheit. Dieses „Funktionieren müssen“ ist falsch, das spüren sie. Sich nicht voll entfalten zu können, dagegen lehnen sie sich auf und verleihen dem Ausdruck. Und das zu Recht.
Wir haben eine freie Schule begleitet und eine der Mütter erzählte mir, dass ihr Sohn schon in der ersten Klasse der Volksschule total rebelliert hat. Sie brachte es nicht übers Herz ihn zum*** „Schule gehen“ zu zwingen. Dadurch bekam sie Probleme mit den Behörden und sie wurde aufgefordert einen Schulpsychologen aufzusuchen. Gott sei Dank bekam sie nicht gleich einen Termin und lernte in der Zwischenzeit diese freie Schule kennen. Von nun an ging ihr Sohn ohne jeglichen Widerstand zur Schule. Für einen Familienurlaub wollte sie ihn schon an einem Freitag aus der Schule nehmen. Der jedoch antwortete, dass das nicht geht, weil er ja noch wichtige Dinge in der Schule zu erledigen hat. Also, zuerst wollte er nicht in die Schule und nun gefiel es im so gut, dass er nicht mal einen Tag frei nehmen wollte. So einfach könnte das gehen, unseren Kindern die Freude am Lernen zu belassen.
Wenn Kinder wieder auf ganz natürliche und spielerische Weise lernen dürfen, entdecken sie sich selbst mit all ihren Gaben und Fähigkeiten. Sie lernen sich anzunehmen und wertzuschätzen, ja, sich zu lieben. Und wenn Kinder sich selbst wieder lieben, lieben sie auch ihre Mitmenschen! Mit Begeisterung erbringen sie ihren Beitrag zum Gemeinwohl und zu einer gemeinsamen Wertschöpfung, die uns den Wert der Schöpfung nachhaltig sichert. Wir selbst können noch heute bei uns selbst beginnen und damit zum Vorbild für die kommende Generation werden. „Unseren Kindern soll es einmal besser gehen“, das ist auch so ein Spruch, der nur dann funktioniert, wenn wir es zuerst vorleben. Also liegt es an uns, hier die ersten Schritte zu tun. Es ist nie zu spät, über seine eigene Bestimmung nachzudenken, um diese herauszufinden. Ich bin mir ganz sicher, dass wir alle unsere Berufung zum Teil leben, es ist uns nur nicht bewusst. Daher erkennen wir den Wert dessen auch nicht und wir können uns meist gar nicht vorstellen, dass dafür jemand Geld zahlen würde. Unsere Berufung ist etwas, was wir eigentlich schon immer tun. Es ist ein Bestandteil unseres Seins und Wirkens, egal wo wir sind. Da es etwas ist, was uns sehr leicht von der Hand geht und wir es einfach so nebenbei machen, ist uns meist nicht bewusst, welchen hohen Nutzen wir damit vollbringen und welchen Wert das für andere darstellt. Indem uns selbst der Wert nicht bewusst ist, fällt es uns schwer, diesen anderen Menschen zu vermitteln. Dabei ist in unserer Berufung immer der höchste Nutzen für unsere Zielgruppe enthalten. Weil wir noch keine Klarheit haben, was genau unsere Berufung ist und in welchem Rahmen wir sie leben können, tun wir noch viele Dinge, für die wir nicht berufen und verantwortlich sind. Es ist immens wichtig, unsere Berufung und unsere Vision zu kennen. Die Vision ist die göttliche Sicht für den Rahmen, in dem wir unsere Berufung voll ausleben können. Sie ist das Bild, das uns zeigt, was dadurch bewirkt wird. Dazu mehr im Kapitel „Deine Bestimmung“.
„Alles beginnt bei mir selbst und bei der Bildung,
bei dem Bild, das ich von mir habe, bei meinem
SELBSTbild!“

Günter Peham

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